Der Wonnemonat Mai! Kein anderer Monat wird in Liedern und Gedichten so gelobt. Die Gartler denken dabei mehr an die Eisheiligen. „Vor Nachtfrost man nie sicher ist, bis Sophie vorüber ist.“
Und zum Ende des Monats wenn es auch noch mal kalt werden kann.
Frische Austriebe von Dahlien, späte Blüten von Obst und Beerensträuchern, empfindliche Kübelpflanzen wie Fuchsien, Balkon und Beetpflanzen können durchaus noch Schaden erleiden. Deshalb Abdeckmaterialien wie Vliese oder alte Bettlaken zum Schutz vor Spätfrösten bereithalten. Folien sind ungeeignet da sich darunter Feuchtigkeit sammelt, kondensiert, und mit den anliegenden Pflanzenteilen gefriert.
Jetzt schon wieder an später denken? Natürlich!
Der Gartler arbeitet in weiser vorraussicht das er auch im Herbst und Winter etwas blühendes vor der Nase hat. Sommerblumen die sich zum trocknen eignen, wie z.B. Strohblumen, Jungfer im Grünen, Mohn sowie Gräser. Auch einige Stauden eignen sich für Trockengestecke. Achillea, Kugeldisteln, Strandflieder u.s.w.
Wer sich die lange Anzuchtphase nicht antun möchte, nimmt fertige Pflanzen aus der Baumschule oder Gartencenter. Gut zum dekorieren eignen sich auch die vielgestaltigen Zierkürbisse und Kalebassen oder buntkörniger Ziermais.
Schon mal blauen Mais ausgesät? Bei den Majas und ihren Nachkommen wurden und werden zu besonderen Festen daraus bläuliche Fladen gebacken.
Einjährige Sommerblumen und Kletterpflanzen spätestens Anfang Mai aussäen. Ausnahme Ipomea, um uns an deren himmelblauen Trichterblüten zu erfreuen müssen wir sie drinnen bei mind. 20°C Keimtemperatur aussäen. Vor kälteren Temperaturen unter 15°C unbedingt schützen. Auch noch nach dem auspflanzen!
Feuer-, Busch- und Stangenbohnen, Erbsen, Mais und verschiedene Kräuter nach den Eisheiligen im Freien aussäen. Der Boden sollte sich auf 15°C erwärmt haben. Freilandgurken in den zum Teil abgeernteten Frühbeetkasten, Schlangengurken, Zucchini und Kürbisse lieber in Töpfen ins Gewächshaus oder Anfang Mai im warmen Zimmer aussäen.
Basilikum braucht auch eine Sonderbehandlung. Als einziges Würzkraut will er seine Samen schön warm verpackt zum keimen bringen. Mittlerweile gibt es sog. Saatplatten für versch. Kräuter die einfach auf die mit Erde gefüllten Töpfe gelegt, angegossen und wieder mit etwas Erde bedeckt werden. Nochmals angießen.
Salate, Karotten, Kohlrabi, Rettiche und Mangold könne ins vorbereitete Beet direkt gesät werden. Kresse, Spinat und Radieserl werden auch noch was, dann aber auf Sommersorten achten.
Mit der Kastanienblüte beginnt auch die Zeit der Schädlinge wie Möhren-, Zwiebel- und Rettichfliegen, Kohlfaltern und Blattläusen. Wer seine Beete vor den anfliegenden Plagegeistern schützen will legt Kulturschutznetze oder Vliese über die Reihen. Darauf achten das alle Ränder sauber mit dem Boden abschließen und keine noch so kleinen Löcher im Vlies sind! Madiges Gemüse gehört damit zur Vergangenheit.
Bei all der Arbeit das schönste nicht vergessen. Die Ernte!
Knackig frische Radieserl zur Brotzeit, bereits das zweite Schnittlauchbrot der Saison oder das dicke Bohnengemüse mit leichter Knoblauchnote von den letzten Bärlauchblättern oder dessen Blüten, in Tomatensoße aus dem Vorrat vom letzten Jahr.
Die ersten eigenen Salate hmmmm….mit frischen Kräutern. Wer Frühbeete hat war natürlich schneller!
Für Naschkatzen vorgetriebenen Rhabarber mit Maibeeren versüßen und eine Waldmeister-Bowle dazu genießen.
Da kommt Vorfreude auf für die süßen Früchtchen des Jahres. Erdbeeren jetzt mit Stroh unterlegen um die Früchte etwas vor Fäulnis zu schützen. Unkraut entfernen.
Beerensträucher mit organischen Dünger versorgen. Chemische Dünger werden vor allem von Himbeeren gar nicht vertragen.
Bei den Himbeeren nur 5-6 Ruten pro lfd. Meter stehen lassen. Überzählige und schwache Triebe entfernen. Brombeerseitentriebe auf drei bis vier Augen einkürzen.
Blüten und Fruchtausdünnung beim Kern und Steinobst.Besonders bei frisch gepflanzten Bäumen alle Blüten und Fruchtansätze entfernen. So weh es einem tut, will man vitale und kräftige Bäume auf lange Sicht beernten, muss diese Maßnahme sein. Auch nach einer erfolgreichen Anwachsphase im ersten Jahr, kann und darf auch im zweiten Jahr noch nicht auf den vollen Ertrag gehofft werden. Fruchtwachstum geht immer zu Lasten des Triebwachstums, darum übe sich in Geduld wer gut ernten will.
Leimringe gegen Frostspanner entfernen und auf Fruchtfliegen, Apfelwickler usw. kontrollieren.
Pinzieren von Spalierobst und Topfbäumen um Kurztriebe mit Blütenknospen fürs nächste Jahr zu erhalten. Das heißt nur die kleine Triebspitze wird ab einer Trieblänge von bis zu 30cm mit Daumen und Zeigefinger abgezwickt. Für kompakten Wuchs mehrmals im Jahr vorgehen und unerwünschte Triebe ganz entfernen.
Zur genauen Vorgehensweise Sommerschnittkurse besuchen und in Büchern nachlesen.