Der April, der April, der macht was er will. Zumindest wettermäßig ein unbeständiger Monat.
So auch eine alte Weisheit: Ein nasser April verspricht der Früchte viel.
Beständig ist nur die viele Arbeit im Garten, aber auch die schönen Seiten eines Gartens.
Endlich wird’s wieder bunt und richtig grün. Die Frühjahrsblüher stehen in voller Blüte und es kommen immer noch welche dazu. Wer da an Frühjahrsmüdigkeit leidet, macht die Augen nicht richtig auf!
Tatsache!
Nicht gleich bei den ersten Frühlingssonnenstrahlen die Sonnenbrille aufsetzen.
Stauden können immer noch geteilt werden, manche haben sich aber auch selber ausgesät. Diese Pflänzchen können eingetopft werden und füllen die Lücken im Sommer oder Herbst. Oder es gibt einen Pflanzenflohmarkt auf dem man seine Überzähligen weitergibt.
Mit der Forsythienblüte fängt meist auch der Rasen an zu wachsen. Wer noch nicht vertikutiert hat kann es noch nachholen.
Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen jetzt düngen. Aber nur mit den dafür geeigneten
Dünger. Dieser hebt den pH-Wert des Bodens nicht an und sorgt für kräftige Blütenfarben.
Im gesamten Garten gilt jedoch: Nur nach vorheriger Bodenuntersuchung wird gedüngt! Ansonsten reicht eine Kompostgabe von 3-5l pro qm! Das ist nicht viel, reicht doch aber für die meisten Pflanzen das gesamte Jahr hindurch. Das gleiche gilt für Rasen, Obstbäume, Beerensträucher, Kletterpflanzen.
Samen von Stauden und einjährige Sommerblumen wie Tagetes, Schmuckkörbchen, mexikanische Sonnenblume (Tithonia), Löwenmaul, Ringelblumen, Astern, Sonnenblumen, Lobelien, Zinnien, Bechermalven, Balsamlieserl u.v.a. werden ab Mitte April ausgesät.
Im Gemüsegarten wird nun schon ins vorbereitete Beet gesät. Rettiche, Radieserl, Spinat, Karotten, Bete, Erbsen, Lauchzwiebeln. Salate und Kohlrabi als vorgezogene Pflanzen einsetzen und alles mit Vlies abdecken das bei schönen Wetter tagsüber entfernt werden kann.
Ende April können im Haus bei 20-25°C schon Gurken, Zucchini, und Melonen angesät werden. Bitte gleich in kleine Töpfchen, damit man die empfindlichen Wurzeln beim pikieren nicht verletzt. Es reicht aber auch noch Anfang bis Mitte Mai.
Ernten von den ersten Salaten, Radieserl und Kresse.
Rhabarber mit einem Karton oder Topf abdecken und so zarte frühe Stängel antreiben.
Nistkästen spätestens Anfang April ausräumen und mit heißem Wasser auswaschen. Irgendwelche Zusätze im Wasser oder auch nur Spüli sind dabei absolut tabu.
Obstbäume und Beerensträucher werden immer noch gepflanzt. Blütenansätze werden in diesem Jahr jedoch rigoros entfernt. Bei älteren und gut angewachsenen Bäumen werden die Fruchtansätze später ausgedünnt. Alle 15cm sollen nur 2 Früchte zur Reife gelangen um eine optimale Fruchtgröße und Qualität zu erhalten. Der Baum wird somit geschont um im nächsten Jahr auch wieder Früchte zu tragen.
Bei Johannisbeeren aber auch bei Weinreben und Stachelbeeren kann bei Trockenstress, nasskalten Wetter, zu dichten und überalterten Büschen das sog. verrieseln entstehen. Auch Verletzungen der flachen Wurzeln durch hacken oder andere arbeiten sind zu vermeiden. Rindenhumus eignet sich hervorragend als Unkrauthemmer und wirkt ausgleichend auf die Feuchtigkeit im Boden. Rindenmulch eignet sich allerdings gar nicht.
Wetterbeobachtungen und genaue Kenntnisse über Schädlinge und Krankheiten können eine spätere Bekämpfung überflüssig machen. Hinweisblätter mit Flugkalender zu Schädlingen oder Maßnahmen bei Krankheiten gibt’s in ihrer Baumschule. Farbige Leimtafeln sind nur zur Kontrolle anfliegender Insekten nützlich, nicht zu deren Bekämpfung. Auf Spätfröste achten.
Mischkulturen auch für den Balkon oder Terassengärtner.
Eine Regel im Voraus: Der Nährstoff und Wasserbedarf sollte bei den Pflanzen die zusammen gesetzt werden, immer gleich sein. Ebenso die Standortansprüche.
Pfahlwurzler (Karotten, Radieserl, Bete) mit Flachwurzler (Salate, Kohlrabis, Zwiebeln) ergänzen. Das ist Platzsparender. Schwach wachsende Pflanzen werden schnell von starkwachsenden Pflanzen überwuchert und nehmen dabei noch Nährstoffe und Licht.
Je nachdem wie viel Platz zur Verfügung steht, weicht man auf kleinwüchsigere Sorten von Tomaten und Paprika aus. In der Gärtnerei oder im Samenfachhandel beraten lassen!
Wenn die Töpfe groß genug sind, dann können noch Kräuter untergepflanzt werden. Zu Tomaten passt hervorragend Basilikum, zu Gurken Topfdill, zu den Paprika Majoran oder Thymian. Für Kräuter gibt es aber auch schöne vertikale Topfstangen die man leicht selber anfertigen kann oder man pflanzt sie in Kästen und stellt oder hängt diese an die sonnigste Stelle damit sie ihre Aromen so richtig entfalten können.
Gurken und Erbsen oder auch Bohnen als Sichtschutz an einem Spalier klettern lassen. Hier können wunderbare Unterpflanzungen mit Blumen entstehen. Damit am Anfang nicht alles gleich grün aussieht auch zwischen die anderen Gemüse und Obsttöpfe etwas blühendes stellen. Wobei das eine das andere nicht ausschließt. Viele Blüten sind essbar!
Um sich dann vollends wie im Schlaraffenland zu fühlen pflanzt man vielleicht noch sog. Hängeerdbeeren in Ampeln und hängt sie in angenehme Höhe um nicht andauernd mit den Kopf daran zu stoßen. Für einen echten Erdbeerjoghurt reicht das allemal.
Und nach all der Arbeit, gaanz wichtig: Genieße deinen Garten! Auch den auf Balkonien.